GeschichteIhr Titel
cerqgrqehtrwjhwrzjhIhr Untertitel

Bauern und Zisterziensernonnen

Klein-Mutz ist ein altes Straßenangerdorf. Man versteht darunter eine doppelzeilige Dorfanlage, bei der die Häuser oder Gehöfte in dichter Weise entlang einer Straße aufgereiht sind. Die Gehöfte umschließen einen gemeinschaftlich genutzten Platz (Anger), der als Gemeindeweide dienen kann oder auf dem öffentliche Gebäude stehen, z.B. Kirche, Schmiede, später auch die Schule, wobei sich die Straße vor dem Anger teilt, ihn umschließt und sie hinter dem Anger wieder vereinigt. Solche Dorfanlagen entstanden in den Gebieten der mittelalterlichen Ostsiedlung (12/13.Jh.)
Klein-Mutz wurde erstmals im Jahre 1288 unter dem Namen Mostitz (von slavisch "Brücke") urkundlich erwähnt.
Man überwies dort dem Zisterziensernonnenkloster Zehdenick 16 Hufen Land. (1 Hufe ca.15 ha)

Bronzetaufbecken 14. Jah.
"Cedenic" Klostersiegel


Im Ruppiner Landesregister von 1525 wird notiert, dass das Dorf vollständig dem Kloster Zehdenick gehöre. 1624 gab es 27 Bauern und 27 Tagelöhner in dem Ort, der seit 1640 Klein-Mutz heißt. Der Dreißigjährige Krieg hat dem Dorf schwere Schäden zugefügt. Die von den Schweden verwüstete Kirche wurde 1693 neu auf gebaut und mit neuer Innenausstattung versehen.

Taufbecken Detail

Auszug aus der Übersetzung der Besitzurkunde von Mostitz von 1288:
"Otto IV und Konrad von Gottes Gnaden brandenburgische Markgrafen, an alle zu allen Zeiten....Daher wünschen wir, dass zu aller Kenntnis und gründlicher Überprüfung der Anwesenden gelangt, dass wir zur Ehre des allmächtigen Gottes und der ruhm-reichen Jungfrau Maria, seiner Mutter, und zur Vergebung unserer Sünden dem Konvent der Nonnen in Zehdenick das Eigentum über 16 Hufen, die im Dorf Mostitz liegen, gegeben haben, damit sie es ungestört zu allen Zeiten mit vollem Recht besitzen. Diese Hufen hat vorher Herr Diethard von Wustrow mit Zustimmung seiner Vettern und mit unserer Kenntnis und Erlaubnis der genannten Nonnen unter dem Rechtstitel des Ankaufs überlassen..."

Feldsteinturm 13.Jh., Kirchenschiff Barockbau 1754
Alte Schmiede ca. 1920

Naturkatastrophen

In der Schulchronik wird von großen Bränden und Unwettern berichtet: "Am 18 April 1736 brannte das halbe Dorf, von der Kirche bis zum Zehdenicker Ende, ab. Acht Menschen und viel Vieh fielen dem Brande zum Opfer."

Postkarte von 1912, Bismarckturm und Funkenturm aus Holzfachwerk (abgerissen i.d. 1930er Jahren)

Eine gusseiserne Platte über der Kirchentür erinnert an einen Orkan der am 1. August 1877 in Zehdenick und Umgebung starke Verwüstungen hinterließ. Auszug aus einem Aufruf, der in allen deutschen Blättern veröffentlicht wurde: "Durch einen orkanartigen Gewittersturm mit Wolkenbruch und Hagelschlag von ungewöhnlicher Heftigkeit wurde am 1. August, nachmittags um halb zwei Uhr, der südliche Teil des Templiner Kreises in einer Art heimgesucht, wie es (bisher) wohl kaum vorgekommen sein dürfte."


Gasthof Thewes, Handwerkerverein um 1918
Heuernte um 1920


Der Bismarckturm

Zur Erinnerung an den Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck wird im Jahre 1900 der Bismarckturm erbaut. Er gehört zu einer Reihe von Bauwerken ähnlicher Art in ganz Deutschland.

Der Förderverein Bismarckturm Klein-Mutz e.V. kümmert sich heute um den Erhalt des Baudenkmals.